Die Jiu-Jitsu Zeitreise

Der aktuelle Stand der Wissenschaft hält Zeitreisen weitgehend für ausgeschlossen. Einerseits wäre das Risiko, zukünftige unbedacht zu beeinflussen und damit womöglich die eigene Existenz zu verhindern, viel zu hoch, so dass man nach aller Logik nur sicher wäre, wenn man in denselben Zustand zurückreisen würde, der tatsächlich genau so geschehen war – dann aber bliebe eine Zeitreise unbemerkt, selbst für die Reisenden selbst. Andererseits wäre für einen Sprung in die Vergangenheit zu viel Energie notwendig, denn man müßte das gesamte Üniversum in ein früheres Stadium zurückzuversetzen… eine harte Nuss!

Wie Jiu-Jitsu-Bundestrainer Jörg Gerdes es also geschafft hat, zusammen mit 13 Jiu-Jitsu-Sportlern rund 90 Jahre in die Vergangenheit zu reisen, bleibt rätselhaft. Doch die bildlichen Beweise und der Geist der 20er Jahre, der aus den Berichten der Reisenden spricht, lassen keinen anderen Schluss zu, als dass ihnen das Ünmögliche offenbar geglückt ist.

Es begab sich also an einem Tag der 20er Jahre in der Werftstadt Emden. Eine Gruppe enthusiastischer Sportler fand sich zusammen, um die Not der Weltwirtschaftskrise für eine Weile zu vergessen und sich den Tricks und Kniffen des japanischen Dschiu-Dschitsu zu widmen. Der Lehrer Jörg Gerdes wies die Anwesenden zunächst deutlich darauf hin, dass diese Kunst im Grunde nur für das männliche Geschlecht gedacht, die Damenwelt hingegen auf Grund von fehlenden Muskeln, geringer Ausdauer und einer fehlenden Ernsthaftigkeit dafür gründlich ungeeignet sei. Dennoch widersprach es seinem Taktgefühl, die anwesenden Damen des Raumes zu verweisen, und so ließ er sie als Ausnahme gewähren, mahnte aber mehrfach, die Damenwelt möge alle Übungen mit Bedacht ausüben.

Der praktische Teil der Unterrichtseinheit begann mit Übungen, die den Körper stählen. Diese waren u.a.:

  • Kreisen der Gliedmaße wie Arme, Beine und Kopf
  • Kniebeugen auf den Zehenspitzen
  • Rumpfbeugen vor-, rück- sowie seitwärts
  • Fingerkampf
  • Rückenträgerübung
  • Beinedrücken

Nachdem der Körper nun genügend erwärmt wurde, lernten die Anwesenden, dass der Japaner nicht mit der Faust schlage, sondern mit der sehr gefährlichen Handkante, deren Schläge bis zum Tode führen könnten. Sodann folgten entsprechende Übungen mit der Handkante, bei denen folgende Ziele anvisiert wurden:

  • Halsseite
  • Nacken
  • Schlüsselbein
  • Oberarm / Bizeps
  • Unterarm
  • Handgelenk
  • Nieren
  • Oberschenkel
  • Unterschenkel

Zur speziellen Stählung der Handkante als wahrhaftige Waffe führten die Sportler an verschiedenen Geräten und Gegenständen anschließend zahlreiche Schläge aus, um die Knochen und Muskeln abzuhärten. So geformt, konnten die geübten Handkantenschläge als Block gegen Boxhiebe und andere Angriffe am Partner geübt werden.

Es folgten schließlich Techniken zur Abwehr von Unholden, wobei Paraden gegen folgende Angriffe geübt wurden:

  • Erfassen der Handgelenke
  • Erfassen der Rockärmels
  • Strangulieren des Halses
  • Boxhiebe
  • Griffe zum Abtransport von unliebsamen Gästen
  • Bremsgriffe zum Aufhalten von Flüchtigen

Als Abschlusstechnik kam auch hier immer wieder die sehr gefährliche Handkantentechnik zum Einsatz, wobei der Lehrer wiederholt darauf hinwies, dass diese aufgrund ihrer Gefährlichkeit mit Bedacht einzusetzen sei. Allen Teilnehmern wurde dabei immer wieder die Effektivität der demonstrierten Techniken bewusst. Mit Leichtigkeit wurden den Unholden hohe Schmerzen zugefügt, und sie konnten mühelos abgeführt oder kontrolliert werden.

Die erfolgreichsten und geheimsten Tricks und Techniken des Dschiu-Dschitsu aber hatte sich Lehrer Gerdes bis zum Schluss aufgehoben:

  • der Rockärmeltrick
  • der Taillen-Kinnschlag
  • der Handinnendrehgriff
  • der Abendländische Ringergriff
  • des Teufelshandschlag
  • der Transportgriff “Komm mit”
  • der Polzei “Hosengriff”
  • der Hut-Trick
  • der Krawatten-Trick und -Wurf
  • die Nierenzange

So unterwiesen und beseelt vom Geist der Japaner und deren Dschiu-Dschitsu, traten die Teilnehmer die sicher nicht ungefährliche Rückreise zurück in die Gegenwart an. Entgegen der wissenschaftlichen Lehrmeinung haben sie die Erinnerung an die Zeitreise weitgehend behalten und berichten interessierten Zuhörern bis heute bereitwillig von ihren Erlebnissen. Es ist zu erwarten, dass sie noch vielen Forschern für die Untersuchung dieses bislang einmaligen Phänomens werden Rede und Antwort stehen müssen.

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