Aus dem BI [70/2017]: Mit offenen Karten

Dojoleiter tagten in Kassel

Die großen Clubleiter- und Danträger-Konferenzen wechseln sich
ab im BAE-Kalender: Europäischer Dan-Tag und Dojo-Day. 2016 war
wieder einmal Zeit für den Letzteren, und BAE-Leiter Claude Weiland
freute sich in Kassel über gute Beteiligung aus allen Landesgruppen.
Es gehört schon zur Tradition der Dojo Days, sich zunächst
dem Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre und dem Ausblick
auf die Zukunft zu widmen.

Das ist produktiv, denn im laufenden
Dojobetrieb zwischen Matte, Veranstaltung und Steuererklärung
verliert man die großen Entwicklungen leicht aus dem Blick. Dabei
war vieles, was heute selbstverständlich ist, noch vor kurzem lediglich
eine Idee oder erst in der „Testphase“, und es ist gut zu sehen,
wie sich diese Neuerungen entwickeln. Von diesen Entwicklungen
gab es eine ganze Menge, und auch der Ausblick hatte viel zu bieten,
von Ranglisten über neue Analysetools bis zur Event-Vorschau.
Im zweiten Teil wurde es dann praktisch. EDC-Präsident Norbert
Fritz nahm bei seinem „Plädoyer für perfekte Zusammenarbeit“
kein Blatt vor den Mund und rügte, lobte, korrigierte und bekräftigte
verschiedene Kommunikationswege zwischen Mitgliedern, Schulen,
Funktionären, BAE und EDC. Beim anschließenden Vortrag von
BAE-Rechtsexperte Thomas Beyer ging es um Vertragsklauseln und
aktuelle gesetzliche Vorgaben und Möglichkeiten. Was dabei für
den Normalsterblichen trocken und unnötig klingt, hat für den Dojoleiter
echten Mehrwert, denn so kann er ohne teure Rechtsberatung
oder aufwendige Recherche alles Wichtige erfahren und auch noch
Fragen aus seiner konkreten Erfahrung stellen.

Der letzte Programmpunkt war wie immer der Workshop: Hier
tauschten sich die Dojoleiter „auf Augenhöhe“ miteinander aus.
Claude Weiland übernahm die Moderatorenrolle, und die Teilnehmer
konnten offen Ideen austauschen und diskutieren. Ein durchaus
brisantes Thema war die zunehmende Darstellung von Gewalt
in den Medien und die Frage, wie seriöse Kampfkunstschulen damit
umgehen können. Bei allen Themen flossen in die Diskussionen Erfahrungsberichte
sowohl gelungener als auch misslungener Projekte
ein, und viele Ideen haben sich im Gespräch gegenseitig ergänzt
und bereichert. So können die Teilnehmer für die kommenden Jahre
wieder vom gesammelten Know-How der BAE-Dojos profitieren und
werden sich in zwei Jahren zum nächsten Abgleich wiedersehen.