In einigen Beiträgen wurde explizit darauf hingewiesen dass sich niemand angegrif fen fühlen soll Das ist natürlich die Grund lage einer sachlichen am gegenseitigen Austausch interessierten Diskussion wir setzen das daher als selbstverständlich voraus SINN UND UNSINN verliehene r Dangrade Im letzten BI hat Thomas Beyer ein meinungsstarkes Sta tement zum Thema Ehrendangrade abgegeben und damit genau das ausgelöst was er beabsichtigt hatte eine rege Dis kussion über das Für und Wider verliehener Dangrade und das Prozedere der Verleihung Es folgt daher nun die Fortsetzung der Debatte mit neuen Argumenten Zu und Widerspruch Vorschlägen und Wünschen und zwischendurch ein paar State ments aus BAE Sicht Zunächst eine kurze Erinnerung an Thomas Beyers zentrale Diskussionspunkte Ein Ehrendan darf nicht automatisch verliehen wer den es darf kein Anspruch darauf bestehen Er ist nur eine Ehre wenn er für besondere Verdienste verliehen und nicht inflationär wird Das EDC entscheidet nach bestem Wissen und Gewis sen ist aber nicht unfehlbar Es steht jedem frei sich selbst zu engagieren und zu einer gerechten Verlei hungspraxis beizutragen Das Erquengeln eines Ehrendans steht im Wider spruch zum Budogeist und ist eines Meisters nicht würdig Es sollte Prüfungen zum 6 Dan z B mit Entwicklung eigener Kata und 7 Dan mit ausführlicher schriftlicher Arbeit geben Der 8 und 9 Dan sollte nur herausra genden Persönlichkeiten verliehen werden der 10 Dan allenfalls posthum Es sollte möglichst keine Ausnahmen von den aktuell geltenden Regeln geben z B keine Verleihung unter dem 5 Dan Markus Eßler hat daraufhin Ursachenforschung betrieben und kommt zu folgender Diagnose 1 Einige Budoka die Jahrzehnte mit Herzblut ihren Sport betreiben und sich in allen erdenklichen Funktio nen engagierten verspüren anscheinend den Wunsch eine gewisse Anerkennung bzw Aufmerksamkeit dafür zu erhalten 2 Eine hierarchische Struktur birgt den Wunsch vieler ambitionierter Teilnehmer möglichst hoch in dieser aufzusteigen 3 Wer eine Führungsrolle übernimmt und diese auch noch sehr lange mit persönlichen Entbehrungen aus M AR KU S ES SL ER Über den füllt wird nicht nur deutlich selbstsicherer sondern es birgt auch die Gefahr dass ein gesteigertes Ego Verhal ten sich vermehrt ausbreitet 4 Das konkurrierende Denken und Missgönnen bzw sich übervorteilt Fühlen welches eigentlich nichts bei einem Danträger geschweige denn bei einem Groß meisteranwärter zu suchen haben sollte ist leider doch allzu menschlich und gelingt nicht jedem gänzlich zu besiegen 5 Strikte Regeln ohne Ausnahme wären nur scheinbar eine Lösung denn sie würden zu einem Automatismus führen der für alle Beteiligten ebenso unbefriedigend wäre und das Vertrauen in die Entscheidungen schwä chen würde Es ist also das allzu menschliche Bedürfnis nach Anerkennung das gesunde manchmal aber auch zu forsche Selbstbewusstsein das uns einerseits zu sozialem Engagement und sportlichen Höchstleistungen anspornt andererseits aber auch in verbisse nen Ehrgeiz umschlagen kann Wir erwarten von Großmeistern dass sie starke Persönlichkeiten sind und sich für ihren Sport ihre Schule ihren Verband einsetzen dabei aber immer hübsch bescheiden bleiben eine übermenschliche Aufgabe Klare Re geln Strukturen und Hierarchien können helfen die Energien TH O M AS BE YE R 30 t h e o r i e p r a x i s

Vorschau BI 76 epaper Seite 30
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