in produktive Bahnen zu lenken bergen aber auch die Gefahr zu inhaltsleeren Formen zu werden so dass das Wesentliche aus dem Fokus gerät Aber was ist dieses Wesentliche Prinzipiell herrscht Einigkeit darin dass jede Graduierung aufgrund besonderer Verdienste erfolgen soll am besten durch messbare Leistungen in einer Prüfung alles andere würde die Dangrade entwerten In Sachen Verleihung kann ich die Aussagen von Thomas Beyer vollkommen unterstreichen Der Gürtel hält lediglich den Anzug zusammen Der Ansporn jedes Budoka sollte sein so weit wie möglich seine Prüfungen abzulegen und nicht darauf zu hoffen etwas verliehen zu bekommen Ich finde es gut dass innerhalb der BAE des EDC nicht nach dem Gießkan nenprinzip verfahren wird und großzügig Gürtel verteilt werden Es sollte immer noch etwas Besonderes sein und den Menschen für seine geleisteten Dienste im Sport auszeichnen bzw anerkennen Nur weil die Zeit bis zur nächsten Graduierung um ist heißt es noch lange nicht dass man sich dann die nächsthöhere Graduierung auch verdient hat ausgenommen man ist gesundheitlich nicht mehr dazu in der Lage Ich denke unsere Mitglieder kommen wegen des Menschen im Anzug zum Training und weniger deswegen was wir um den Bauch tragen Gerade der letzte Punkt ist eine gute Gelegenheit um auf ein häufiges Missverständnis hinzuweisen das sich aus dem Un terschied zwischen der Eigen und Fremdwahrnehmung von Danträgern ergibt Bewegt man sich als Meister in der Welt der Kampfsportverbände internationalen Seminare und Halls of Fame bekommt man durch den direkten Vergleich da stehen fünf Seminarleiter und werden alle mit ihren Graduierungen vorgestellt leicht den Eindruck der eigene Wert werde grund sätzlich nach dem Dangrad bemessen Auch die potenziellen Schüler wären deshalb von einem höheren Grad beeindruckt und würden deshalb lieber ins Dojo kommen so der Trug schluss Aber tatsächlich hat diese Zahl für neue Schüler wenig bis keine Aussagekraft Viele fühlen sich vielleicht sogar eher eingeschüchtert von zu viel Großmeistermarketing zumal der Weg in die Probestunde oft sowieso schon Überwindung kostet und der Anblick eines Schwarzgurts locker für jede Menge Res pekt ausreicht Und auch fortgeschrittene Schüler bleiben nicht deshalb im Dojo weil die Gürtel ihrer Trainer besonders viele Streifen haben Priorität haben ganz einfache menschliche Kri terien dann fachliches Wissen und Können und dann vermut lich irgendwann der Dangrad Natürlich wirkt es auch auf die Schüler wenn ihre Meister als Vorbilder in den Graduierungen weiterkommen aber da ist wohl der stetige relative Fortschritt wichtiger als die absolute Dannummer Und wo wir schon bei Wirkung auf die Schüler sind Ist nicht ein aktiver Trainer oder Dojoleiter der sich selbst immer mal wieder einer Prüfung stellt sowieso das perfekte Vorbild für einen strebsamen Budo ka Oder in den Worten von Kai Marcus Jacobi CH RI ST IN SE N F Die mit einer Verleihung verbundene Wertschätzung ist auch eine Motivation weiterzumachen Im Bereich 1 bis 5 Dan sollte die Aussicht noch eine Prüfung machen zu dürfen Motivation genug sein Deshalb stellt auch niemand den Sinn von Prüfungen bis zum 5 Dan grundsätzlich infrage Kai Marcus Jacobi betont zusätz lich ihren besonderen Wert für den Verband und in erster Li nie für das sportliche Niveau der Disziplin die hohe Danträger schließlich in besonderer Weise repräsentieren Gerade die selteneren höheren Danprüfungen sind an Prüfungstagen die Höhepunkte und stellen letztlich auch ein Aushängeschild für den Verband dar Wei terhin muss auch festgehalten werden dass sich ein Verband bei einer Prüfung zum 5 Dan vom technischen Leistungsvermögen eines Prüflings überzeugt Eine bestandene Prüfung zum 5 Dan bedeutet damit dass einmal ein bestimmtes technisches Niveau nachge wiesen wurde das dann auch Voraussetzung für die Verleihung weiterer Dangrade ist Werden 5 Dangra de verliehen ist kein Nachweis über die technische Leistungsfähigkeit der höchsten Stufe erbracht worden Ich persönlich finde es durchaus auch problematisch wenn jemand als Prüfer eingesetzt wird der für den zu prüfenden Dangrad nicht auch selbst eine Prüfung abgelegt hat Wir auch deshalb soll auch grundsätzlich mindestens ein Mit glied der Prüfungskommission höher graduiert sein als die ge prüfte Person was in den allermeisten Fällen gewährleistet wer den kann Alternativ oder ergänzend können auch Großmeister aus anderen Disziplinen bei hohen Prüfungen beisitzen Denn wenn ein 5 Dan geprüft wird geht es eh nicht mehr um De tails der äußeren Form sondern vielmehr um das große Ganze um die Tiefe und um einen eigenen Weg in der Disziplin Wer da mit 6 Dan beisitzt hat in seiner lebenslangen Budolaufbahn genug gesehen und bewertet um das qualitativ einschätzen zu können Frank Kelm hat zum Thema Prüfungen eine sehr klare Haltung Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt dass Verleihungen erst ab dem 5 Dan stattfinden sollten Ein Dangrad ist eine Auszeichnung für eine sportliche Leistung und wenn jemand aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage ist diese zu erbringen dann ist das halt so Mit jeder Verleihung vor dem 5 Dan wird meiner Meinung nach die Leistung derer die eine Prüfung abgelegt haben verachtet Ich persönlich könnte auf solch einen Dangrad nicht stolz sein Ganz schön hart könnte man denken Kennt nicht jeder min destens einen Fall wo ein durchaus als vorbildlich und ver dienstvoll empfundener Budoka aus welchen Gründen auch im mer auf einem unteren Dan verharrt und man ihm die nächste Graduierung von Herzen gönnen würde selbst wenn er dafür KA I M AR CU S JA CO BI KA I M AR CU S JA CO BI FR AN K KE LM 31t h e o r i e p r a x i s

Vorschau BI 76 epaper Seite 31
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